Motorrad-Prüfung

Motorrad-Unfälle: Es braucht mehr als eine längere Prüfung

Der Schritt, die Prüfungsdauer für den Erwerb des Motorrad-Führerausweises zu verlängern, geht in die richtige Richtung. Er reicht jedoch nicht, um die Verkehrssicherheit langfristig zu verbessern.

Bundesrat gibt bereits ein erstes Mal Gegensteuer

Seit 2021 dürfen Jugendliche in der Schweiz ab 16 Jahren 125er-Motorräder fahren. Die Unfallzahlen bei Motorradfahrer:innen zwischen 15 und 17 Jahren haben sich seither fast verdoppelt.

Der Bundesrat gibt jetzt bereits ein erstes Mal Gegensteuer: Er hat ein Umsetzungspaket zur Optimierung der Aus- und Weiterausbildung von Fahrzeuglenkenden beschlossen. Dabei sind auch die Bestimmungen zu den praktischen Führerprüfungen angepasst worden:

Prüfungsdauer für den Erwerb des Motorrad-Führerausweises

Zur Steigerung der Prüfungsqualität in den Kategorien A und B muss ab dem 1. März 2024 mindestens 45 Minuten im öffentlichen Strassenverkehr gefahren werden.

Der Schritt, die Prüfungsdauer für den Erwerb des Motorrad-Führerausweises zu verlängern, geht in die richtige Richtung und wertet auch die Bedeutung der Fahrausbildung für die Kategorie A auf. Indessen sind weitere Optimierungen (z.B. bei der Praktischen Grundschulung PGS) notwendig, soll das Niveau der Verkehrssicherheit nicht sinken.

Dies gilt auch für – oder gerade für die Kategorie B. Gelernt wird grundsätzlich, was geprüft wird. Im Bereich Strassenverkehr ist diese Prüfung aktuell vor allem fehlerorientiert. Auch die Auto-Prüfung sollte daher nicht nur zeitlich angepasst werden, sondern kompetenzorientiert durchgeführt werden.

Richtlinie 7 «Abnahme von Praktischen Führerprüfungen» wird überarbeitet

L-drive Schweiz ist dankbar, dass die Kantone unter Federführung der Vereinigung der Strassenverkehrsämter (asa) aktuell auch die Richtlinie 7 «Abnahme von Praktischen Führerprüfungen» in enger Zusammenarbeit mit L-drive Schweiz überarbeiten. Dort kann diesem Aspekt Rechnung getragen werden.